Neulich beim Roulette in Baden-Baden

Vor einiger Zeit war ich zusammen mit einem Freund seit Jahren das erste mal wieder im Spielcasino Baden-Baden. Dabei ging es uns in erster Linie darum, einen amüsanten Abend in stilvoller Atmosphäre zu verbringen.

Mit überschaubarem Einsatz hatten wir dann auch über mehrere Stunden Spielspaß. Obwohl es ein Wochenende war, gab es einen Roulette-Tisch, an dem der Mindesteinsatz nur zwei Euro betrug. Bei einem begrenzten Spielbudget eine sehr angenehme Sache, da bei einem Mindesteinsatz von fünf Euro nach ein paar ungünstig gelaufenen Spielen schnell Schluß sein kann. Bei meinem Tiefststand, den ich nach etwa einer Dreiviertelstunde erreicht hatte wäre das auch so gewesen!

Aber nun zum Spiel an sich: Unsere „Strategien“ unterschieden sich erheblich voneinander. Während mein Freund häufig hohes Risiko ging und vielfach auch auf einzelne Zahlen setzte, spielte ich eher kleine Systemansätze – bevorzugt auf den Drittelchancen.

Mein Spielkonto entwickelte sich dabei erwartungsgemäß eher gedämpft. Das war aber auch bereits im Vorfeld mein erklärtes Ziel: Mit einem definierten Einsatz möglichst lange Spielspaß zu haben, bis es dann im statistisch zu erwartenden Fall natürlich irgendwann weg ist. Zwischenzeitlich ist es auf etwa 60% meines Anfangseinsatzes abgesunken. In der zweiten Hälfte des Abends entwickelte es sich dann aber durchgehend sehr positiv. Meinen Höchststand hatte ich bei etwa 130% Gewinn erreicht, der sich aber gegen Ende wieder auf 100% Gewinn (also eine Verdoppelung des Einsatzes) reduzierte. Da der Abend da schon sehr fortgeschritten war, und ich dies als sehr guten Endstand ansah, beschloß ich an diesem Punkt nicht mehr weiterzuspielen. Wären mir da dann noch ein paar Euro verloren gegangen, dann hätte es mich natürlich gejuckt, dieses glatte Ergebnis wieder zu erreichen. So etwas ist dann immer eine gute Ausgangssituation um nach einem langen und erfolgreichen Abend, in den letzten Minuten noch einmal den ganzen Gewinn und vielleicht sogar einen Teil des Startkapitals kaputt zu machen.

Mein Freund spielte wie gesagt deutlich höhere Risiken und setzte oft auf einzelne Zahlen. Damit hat er neben einigen anderen kleineren Gewinnen (Sechserblöcke und ein paar kleineren Chancen) sogar insgesamt fünf mal gewonnen! Drei mal auf seinem Geburtstagsdatum und zwei mal auf der Null. Mit diesen auffälligen und hohen Gewinnen hätte ich daher natürlich mit einem deutlich besseren Endergebnis als bei mir gerechnet. Ich war davon ausgegangen, daß er sein Startkapital in etwa verdreifacht oder gar vervierfacht haben mußte (also 200 – 300% Gewinn). Da hatte ich aber weit gefehlt, dem am Schluß hatte er „nur“ in etwa 130 % Gewinn. Im Vergleich zu mir mit meinen kleinen aber stetigeren Gewinnen also rund 30% mehr. Eigentlich ist das auch naheliegend, da mein Freund neben den wenigen auffallend hohen Gewinnen natürlich auch viele Male auf Zahlen oder hohen Chancen verloren hat.

Neben der sehr erfreulichen Tatsache, daß wir an diesem Abend beide mit einem Gewinn nach Hause gefahren sind, hat sich aber die Erkenntnis gefestigt, daß wirklich hohe Gewinne beim Roulette in der Spielbank eher schwer zu erreichen sind. Entweder braucht man ein wenig Glück und wirklich viel Kapital, das man einsetzen kann, oder man muß auf hohen Chancen wiederholt sehr viel Glück und nur sehr wenig Pech haben. Statistisch betrachtet können beide Fälle immer nur zu einen vorübergehenden Zeitraum zu einem Gewinn führen. Daher muß man auch immer wissen, wann man am Besten aufhört.

Ein wenig Spielgeld und die nötige Selbstbeherrschung vorausgesetzt ist ein Besuch in einem Spielcasino immer ein Erlebnis. Die Spielbank als reicher Mann zu verlassen ist aber sehr unwahrscheinlich.

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